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Geschichte der Familienforschung
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Auswertung alter Dokumente und die Herkunft von Christoph Zieger (geb. 1538)
Wie ebenfalls schon vor fünf Jahren gezeigt, verfügen wir inzwischen aus dem Sächsischen
Staatsarchiv über nahezu alle Auszüge aus Gerichtsbüchern, in denen Moosheim sowie Christoph
Zieger seit ca. 1560 erwähnt sind. Dank dieser umfangreichen Materialbearbeitung wurde über
Moosheim im März 2003 eine Übersicht zur Besitzerfolge der Güter und Häuser seit Anfang des
16. Jahrhunderts erarbeitet. Diese Ausarbeitung liegt gedruckt vor und kann bei Interesse bestellt werden.
In Auswertung der Akten wurde folgendes klar: Christoph Zieger wurde 1538 nicht in Moosheim
sondern in Crumbach (heute Teil von Hainichen) geboren. Nachforschungen in den Hainichener
Kirchenbüchern ergaben erstaunlich viele Daten über verschiedene Zieger insbesondere aus
Crumbach und auch aus Falkenau (heute ebenso Teil von Hainichen). Allerdings beginnt das
Taufbuch erst 1548. Dies ist allerdings im Vergleich mit anderen Regionen in Deutschland
bereits ein sehr früher Zeitpunkt. Damit war aber der Eintrag zu Christoph dort nicht zu
finden. Das Sterberegister beginnt erst 1585. Damit bleiben uns die gesuchten Daten noch
verborgen, da ansonsten vielleicht der Vater von Christoph dort verzeichnet gewesen wäre.
Selbst das Traubuch beginnt erst 1580, so dass auch dort nichts zu finden war. Es schien
sich nun doch allmählich ein Ende der Möglichkeiten für weitere Nachforschungen abzuzeichnen.
Es wurde darüber hinaus klar, dass Christoph um 1560 Christina Backofen aus Moosheim,
Tochter des aus Reichenbach eingeheirateten Brosius Backofen, geheiratet hat. Das Gut
erwarb er am 05.September 1587 für 200 Gulden und 11 Schock von seinem Schwiegervater.
Seine 1. Frau verstarb 1589. Er hat 1591 erneut geheiratet. Er war aktiv als geschworener
Schöffe bis kurz vor seinem Tod im Juli 1616. An der Testamentseröffnung nahm auch sein
Bruder Gregor teil, der Anfang 1620 verstarb.
Wie solche alten Gerichtsdokumente aussahen, soll später gezeigt werden.
Wer aber war der Vater von den beiden?
Dazu haben wir einiges gefunden, das die berechtigte Hoffnung zulässt, dass der
Vater Nickel Zieger hieß und nach unseren Schätzungen etwa 1510 geboren wurde.
Offen bleiben muss allerdings noch, woher er stammt. In der Türkensteuerliste
von 1501 ist kein Zieger in Crumbach und der näheren Umgebung verzeichnet.
Für Nickel Zieger haben wir zwei Belege:
In der Landsteuerliste von 1554 ist nur er in Crumbach verzeichnet.
1551 wurde er vom Bergbauamt Freiberg erwähnt, als die ersten Bergbauversuche
auf Gold in dieser Gegend erfolgten. Dort heißt es im Bergbelehnungsbuch: \"...auf das
Haus von Schönberg Walde beim Hennichen gelegen, am Bechlein
unten am Ende des Waldes, zweier Bauer Gütter rürend, mit Namen Nickel Ziegers
und Andreas Kesslers zu Krumpach, ins Ampt Zelle gehörig\". Da Nickel als einziger
dort belegt ist, sollte unsere Annahme also auch so gelten. Eventuell hat auch
er aus einem anderen Dorf nach Crumbach eingeheiratet. Somit fehlt zwar der
letzte Beweis für die Vaterschaft zu Christoph, wir nehmen dies aber als neue
Erkenntnis in unserer Chronik auf, für den es in den kommenden Jahren gilt,
weitere Belege zu finden.
Damit ergibt sich auch ein anderer Anfang für unseren Stammbaum.
Neue Zieger- Linie entdeckt
Mit den ersten Darstellungen im Internet Anfang 2002 konnte unsere Seite natürlich
weltweit gefunden und Anfragen gestellt werden. Und dies passierte dann durch eine
Reihe von Emails, die uns vor allem aus den USA erreichten. Im Frühjahr 2002 ging
eine Anfrage nach Zieger- Vorfahren aus Oberhausen im Badischen aus der Mitte des
19. Jahrhunderts ein. Dieser Anfrage nachgehend ergab sich, dass dort zu unserer
Überraschung wirklich eine Konzentration von Zieger existiert, die nur mit der in
unserem sächsischen Raum vergleichbar ist. Wir haben auch für die Fragesteller
aus Amerika eine Verbindung nach Oberhausen-Rheinhausen geknüpft. Dort bereitet
D. Baumann ein Ortssippenbuch vor. Es deutete nichts auf eine mögliche Verwandtschaft
zwischen den Zieger aus Sachsen und Oberhausen hin.
Doch dann wurde Anfang Dezember 2002 das neue Ortssippenbuch von Altlußheim (Nachbarort)
vorgestellt. Herr Baumann fand dort einen sehr interessanten Eintrag, in dem Ziger
Christoph als Schmiedeknecht und Sohn des Martin Ziger, Bürger von Moßheim in Sachsen
1684 Frau Anna geb. Nold geheiratet hat.
Eben dieser Christoph Zieger wurde am 24.07.1652 in Moosheim als Sohn von Merten
(auch Martin Zieger) geboren. Über seinen Verbleib war bisher nichts bekannt. Damit
scheint er im Raum Oberhausen den Grundstein für die dortigen Zieger gelegt zu haben.
Doch leider ist es nicht so einfach, den weiteren Zusammenhang aufzudecken. Im damaligen
Lußheimer Kirchenbuch (evangelisch) finden sich aus der obigen Ehe zwei Geburten (1685
Johann Ulrich und 1687 Maria Lucia) - sonst nie wieder etwas. Erstmalig tauchen Zieger
in der Salzsteuerliste 1727 in Oberhausen auf. Kirchenbücher (alle katholisch) wurden in
Oberhausen erst ab 1729 geführt. Und dann gibt es schon mehrere Familien Zieger. Wo Christoph
mit seiner Familie und deren Kinder in der Zwischenzeit waren, bleibt derzeit noch offen.
Genauso offen, wieso er fast 500 km westlich seiner Heimat heiratete. Hier ergibt sich
weiterer Nachforschungsbedarf in der kommenden Zeit.
In der Region um Oberhausen lebten und leben viele Zieger. In diesem Gebiet um Oberhausen-Rheinhausen
und Philippsburg existiert heute wohl die höchste Dichte von Zieger- Nachfahren in Deutschland.
Von den Vorfahren sind allerdings im 18. und 19. Jahrhundert einige ausgewandert.
So siedelte 1779 der Johann Philipp Zieger nach Ungarn (Batschsentiwan - Donauschwaben,
heute in Serbien). Aus den umfangreichen Nachkommen und Überlebenden des 2. Weltkrieges
(1944 vertrieben) wohnen einige heute sowohl in dieser Region wie auch in Deutschland.
Einige konnten wir sogar ausfindig machen. Von diesen Zusammenhängen hatten sie selbst
bis Anfang 2003 nichts geahnt.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gab es eine große Auswandererwelle nach Nordamerika.
In dieser Zeit gingen zwei Brüder (Franz Joseph und Georg Adam Zieger aus Oberhausen)
nach Missouri (USA), von deren Nachkommen wir erstgenannte Email-Anfrage erhielten.
Dort gibt es heute eine Vielzahl von Nachkommen, die wir ebenfalls eingeladen haben.
Bei ihnen besteht teilweise großes Interesse an der Erforschung der Herkunft ihrer Vorfahren.
Darüber hinaus wanderten aus diesem Gebiet auch Zieger in Richtung Belgien aus.
Besitzfolge in Moosheim am Beispiel unseres Stammgutes
1565 |
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Brosius Backofen |
05.09.1587 |
Käufer |
Christoph Zieger, Crumbach, Schwiegersohn |
27.05.1616 |
Käufer |
Jacob Zieger, Moosheim |
01.10.1644 |
Käufer |
Michel Eckart, Greifendorf, Schwiegersohn |
11.12.1660 |
Käufer |
Christoph Weise, Schwiegersohn |
02.04.1704 |
Käufer |
Hans Weise, Sohn, hatte zwei Güter |
15.02.1734 |
Käufer |
Hans Weise, Sohn |
28.12.1765 |
Käufer |
Johann Gottlieb Berndt, Schwiegersohn |
1805 |
Käufer |
Friedrich Gotthold Berndt, Sohn |
20.03.1814 |
Käufer |
Johann Michael Zschommler, Schwiegersohn |
1833 |
Käufer |
Christian Friedrich Zschommler, Sohn |
1853 |
Käufer |
Carl Traugott Seifert |
1871 |
Käufer |
Carl Hermann Seifert, Sohn |
1898 |
Käufer |
Friedrich Oswald Paul Seifert, Sohn |
1927 |
Käufer |
Karl Otto Zieger, Schwiegersohn |
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